"Da ist der Pott", jubelte Lukas Dörr, Spitzenspieler
des BJC Buchen, beim Verbandspokal in Großsachsen an der Bergstraße. Mit
ihm freuten sich seine Mannschaftskameraden Felix und Lukas Joch, sowie die mitgereisten
Fans über den Coup der Odenwälder beim "Final Four" des Badischen
Tischtennis Verbandes - besonders jedoch über die Qualifikation für die Pokalspiele
des Deutschen Tischtennis Bundes vom 9. bis 12. Mai in Dinklage/Niedersachsen. Mehr
als der große Pokalsieg überraschte die Deutlichkeit, mit der das Buchener
Trio die Konkurrenz aus St. Pius Manheim im Halbfinale und TTF Spöck im Finale
beherrschte. Bei den jeweiligen 4:0-Siegen des BJC Buchen rieben sich auch die Experten
aus den Tischtennis-Hochburgen die Augen und glaubten, dass der falsche Film lief.
Zunächst half auch Glücksgöttin "Fortuna" dem jungen Team
des BJC Buchen, denn bei der Auslosung stand im Halbfinale mit der DJK St. Pius Mannheim
die vermeintlich leichtere Hürde vor den Odenwäldern. Lukas Dörr und
Felix bestätigten mit klaren 3:0-Siegen diese Meinung. Lediglich Lukas Joch musste
beim 3:2-Sieg einem 1:2-Satzrückstand wettmachen, das ihm mit stoischer Ruhe auch
gelang. Das Doppel Lukas Dörr/Felix Joch vollendete mit einem weiteren 3:0-Erfolg
den 4:0-Gesamtsieg und den Einzug ins Finale.
"Jetzt werden wir sehen, ob sich die Meinung bestätigt, dass die vier Bezirksligen
im Verbandsgebiet unterschiedliches Niveau aufweisen", verwies Vize-Präsident
Martin Nagel auf die herkömmliche Einschätzung, dass die Region Odenwald-Tauber
den anderen drei Regionen hinterherhinkt. Mit dem unterschiedlichen Niveau hatte Funktionär
des Badischen Tischtennis Verbandes recht.
Doch nicht die TTF Spöck als 4:1-Sieger des zweiten Halbfinales gegen TV Helmsheim
und Vertreter aus der "übermächtigen" Bezirksliga Karlsruhe/Pforzheim
bestimmte das Geschehen im Finale, sondern die "Underdogs" aus Buchen drückten
dem Endspiel ihren Stempel auf. Lukas Dörr mit einem fulminanten Endspurt (11:2
im Endscheidungssatz) zur 1:0-Führung setzte das erste Ausrufezeichen des BJC
Buchen. Dem ließ Felix Joch mit einem souveränen 3:1-Sieg gegen den früheren
Mosbacher Oberligaspieler Swen Janson eine große Überraschung und den zweiten
Punktgewinn folgen. Lukas Joch brachte das jüngste Team des "Final-Four"-Turniers
in drei Sätzen mit 3:0 in Front, so dass der Außenseiter mit einer 3:0-Führung
aus den Einzeln bereits frühzeitig auf die Siegerstraße einbog.
Doch die Zielgerade hatte für das BJC-Doppel Lukas Dörr/Felix Joch Überlänge.
Schnell gingen die erfahrenen Gegner mit 2:0-Sätzen in Führung. Die Verlängerung
des dritten Satzes (15:13 für den BJC) brachte das Buchener Doppel wieder ins
Spiel zurück. Mit taktischem Geschick und großer Motivation durch Betreuerin
Kristina Dörr wurden die nächsten Sätze eine Demonstration des gestiegenen
Selbstbewusstseins auf BJC-Seite. Lukas Dörr und Felix Joch setzten mit dem 12:10-Sieg
im Entscheidungssatz das Schlusszeichen zum nicht erwarteten 4:0-Pokalsieg und das
Startzeichen zum ausgelassenen Jubel der Spieler und Fans, der bei der Pokalübergabe
durch Turnierleiter Helmut Seßler, Ketsch und Vize-Präsident Martin Nagel,
Spöck erneut aufbrandete.
Der erste Erfolg der Aktiven des BJC Buchen im Pokal des Badischen Tischtennis Verbandes
hat seinen Hintergrund in der beispielhaften Jugendarbeit des Vereins. Denn alle drei
Pokalsieger spielten von Kindheit an beim kleinen Buchener Tischtennisverein und hatten
bereits im Schüleralter badische Pokalsiege und Meisterschaften in den Odenwald
entführt. Jetzt erfährt die erfolgreiche Saison mit Meisterschaft, Bezirkspokalsieg,
Pokalsieg in der Region Odenwald-Tauber und Sieg im Verbandspokal eine Fortsetzung
auf Bundesebene. Denn mit dem Pokal des Badischen Tischtennis Verbandes erspielte sich
das BJC-Trio die Qualifikation für den Deutschland-Pokal, der die erfolgreichen
Tischtennissportler ins Oldenburger Land nach Niedersachsen führen wird. Mit intensivem
Training und einer optimalen Vorbereitung will der BJC Buchen die Tischtennisregion
auch im Norden der Republik gut vertreten. pet
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